Brustschwimmend, im Badeanzug, ganz ohne Carbon und mit einem breiten Lachen über die erste Finishline!
Warum ich mich mit Mitte 30 für einen Volkstriathlon angemeldet habe, weiß ich eigentlich gar nicht mehr. Vielleicht war es Übermut, Naivität oder einfach Neugier?
Ich kannte in meiner Heimatstadt bis dahin niemanden der Triathlon macht. Ok dann mal los! Ich war davor nur 1x schwimmen und hatte noch nie das Wort „Koppeltraining“ gehört. Im Keller habe ich ein altes Rennrad von meinem Bruder gefunden, etwas zu groß für mich, aber sollte gehen. Ich wusste nicht viel, aber was ich wusste: Die drei Disziplinen im Einzelnen sind machbar für meine damalige Trainingsform.
Da war er, der Tag meines ersten Triathlons und ich stand in meinem Bandeanzug an der Startlinie. Links und rechts von mir Carbon, schnittige Helme und auffällige Trisuits.
Der Startschuss ist gefallen und schon kam der Sprung ins Wasser und ich stellte überraschend fest: Brustschwimmend kommt man gut voran und ich konnte sogar ein paar Kraulschwimmer:innen überholen. Von da an hatte ich ein fettes Grinsen in meinem Gesicht. Raus aus dem Wasser ging es mit rasendem Herzen, direkt auf die Radstrecke. Wie war das – Aeroposition? Die Hände gehören vorbildlich an die Bremse. Die Kilometer vergingen flott und da war auch schon die Abstiegslinie, breit lächelnd vom Rad und jetzt: Nur noch Laufen, da wusste ich zumindest was zu tun ist. Und schon war das Ganze wieder vorbei. Ziellinie, Medaille, Happy und plötzlich offiziell Triathletin.
Was ich euch sagen möchte ist: Traut euch! Seid mutig und wagt es. Macht Fehler und lasst euch nicht abschrecken. Es muss nicht wie bei den Profis aussehen.
Auf was man sich auch beim ersten Triathlon vorbereiten sollte:
1: Beschäftigt euch etwas mehr als ich mit dem Einrichten eurer Wechselzone. Ich habe mein Rad falsch rum geparkt, das war nicht nur peinlich, sondern kostet auch unnötig Zeit.
2: Kleine Investition in Schnellschnürsenkel anstatt der klassischen Schnurrsenkel zum binden, spart viel Zeit, gerade wenn die Finger kalt und erschöpft sind.
Was im Laufe der Zeit verbessert habe:
1: Ich habe mir ein für mich passendes Rennrad gekauft. Das lohnt sich in jeglicher Hinsicht. Auch ein Bikefitting kann sinnvoll sein, wenn man doch irgendwelche Schmerzen oder Sitzprobleme beim Radfahren hat.
2: Natürlich macht es auch Sinn gezielt zu trainieren und sich mit den Besonderheiten vom Triathlontraining zu beschäftigen. Ich bin gleich danach in einen Verein eingetreten. Inzwischen kann ich auch Kraulschwimmen.
3: Ein Trisuit (Einteiler) hat viele Vorteile und ich besitze inzwischen mehrere davon.
4: Gleichgesinnte finden! Dies passiert vermutlich von alleine, wenn man diese Sportart macht. Auch wenn es eine individuelle Sportart ist, macht es zusammen einfach viel mehr Spaß.
Super! Herzlichen Glückwunsch 🎉. Ich steige mit 55 ein, habe gerade meinen ersten Schnuppertriathlon absolviert und will im Herbst die Volksdistanz angehen
Lieber Julia, wir freuen uns mit dir und wünschen dir viel Spaß und viel Erfolg bei deiner ersten Volksdistanz!
Hallo Ana,
schöner Bericht! Vielen Dank, dass du gerade Triathlonbeginnenden damit etwas die Angst/ den Respekt vor dieser wundervollen Sportart nimmst.
Viele Grüße aus Berlin
Pawel
Lieber Pawel, vielen Dank für deine Rückmeldung, ganz genau darum geht es uns bei dem Beitrag.
Respekt. Ich habe mit 46 dieses Jahr am Wörthsee meinen ersten Volkstriathlon absolviert. Mit voller Ausrüstung – mein Mann hat alles besorgt damit es nicht am Material liegt 😂. Aber das mit dem Grinsen hatte ich auch – der beste Part mit dem „ich habe es ins Ziel geschafft“! Und wie Du sagst – einfach ausprobieren und infiziert werden.
Liebe Tanja, sehr cool! Gratulation zum ersten Triathlon und freut uns dass du Spass hattest. Wörthsee ist einfach toll und volle Ausrüstung ist natürlich noch besser.